Mit der nahenden Bundestagswahl setzt auch die “Rückblickeritis” auf die Ära Angela Merkel ein, ob ihre SMS (SZ) oder ihr ökonomisches “Vermächtnis” (FAZ).
Auch wir wagen einen Blick zurück, aber wir lassen Frau Merkel selber sagen, was in ihren Jahren als Kanzlerin wichtig war. Was folgt ist allerdings kein Interview, sondern eine Textanalyse der Reden der Bundeskanzlerin in den Jahren 2005 – 2017.
Dazu nutzen wir die Sammlung "Politische Reden (1982 - 2020)" des Portals des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache und filtern die Reden heraus, die Angela Merkel als Bundeskanzlerin gehalten hat. Diese analysieren wir mit Hilfe eines Verfahrens, dass sich "Term Frequency - Inverse Document Frequency" nennt. Wir fassen die Reden eines Jahres zusammen, bereinigen sie um sogenannte "Stopwörter", also Wörter, die sehr häufig vorkommen aber nur eine geringe inhaltliche Bedeutung (der, die,das, ein, einen, etc.) haben. Die verbliebenen vereinheitlichen wir (Klimaschutzes -> Klimaschutz) und zählen diese. Dabei zählen wir aber nicht die Häufigkeit ("Term Frequency") sondern bewerten auch wie häufig das Wort im Vergleich zu den anderen Jahren vorkommt ("Inverse Document Frequency"). Damit lässt sich gut nachvollziehen, welche Worte in den einzelnen Jahren besonders relevant waren - und welche "Dauerbrenner" sind. Einige ausgewählte Begriffe haben wir in der folgenden Grafik dargestellt - am Beispiel der Digitalisierung sieht man sehr gut, wie das Wort über die Zeit an Relevanz gewann.
Fährt man mit dem Mauszeiger über die einzelnen Linien werden diese hervorgehoben und der Verlauf besser sichtbar. Bestimmte Themen wie die Wirtschaft sind Dauerbrenner, andere, wie Afghanistan, habe klare "Konjunktur". Alle Begriffe (~ 54.000) auszuwerten, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen - aber sprechen Sie uns gerne an wenn Sie Interesse an bestimmten Themen haben!
Für einen ersten Eindruck stellen wir aber die "Wortwolken" der einzelnen Jahre bereit: