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Erfolgskritische Kommunikation ist das Kerngeschäft der Bernstein Communications. Ein wesentlicher Arbeitsbereich: Litigation-PR, die kommunikative Begleitung von juristischen Auseinandersetzungen. Alexander-Georg Rackow im Gespräch mit Geschäftsführer Ralf Kunkel.

Ralf Kunkel: Hi Alex, Willkommen im Team! Du bist seit Februar Director hier bei der Bernstein Group. Für unsere Leser: Was hast Du vorher gemacht?

Alexander-Georg Rackow: Ich habe viele Jahre als investigativer Journalist gearbeitet, unter anderem bei BILD am SONNTAG und beim Nachrichtenmagazin FOCUS, unterbrochen von einem Ausflug auf die sogenannte „andere Seite des Schreibtisches“ als Kommunikationschef eines Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbandes auf Bundesebene.

Wie beschreibst Du Deinen Job hier bei uns?

Ich berate Unternehmen unter anderem bei der medialen Begleitung von Rechtsstreitigkeiten. Für diese spezielle Sparte der Medienberatung hat sich der Begriff Litigation-PR etabliert. Daneben bin ich aber auch bei anderen Kommunikationssituationen an Bord: Immer, wenn es um Sondersituationen geht, in denen die richtige Kommunikation für den Erfolg des Mandanten entscheidend ist.

Was sind die größten Unterschiede in der Arbeit zwischen Berater und Journalist?

Als Journalist musste ich grundsätzlich objektiv an eine Recherche herangehen. Alle Seiten mussten Gehör finden. So lautet zumindest das journalistische Ideal. Klar kann das in der Realität nicht immer zu 100 Prozent umgesetzt werden – schon, weil es wohl kaum einen wirklich objektiven Menschen gibt.

…und als Berater?

Als Berater vertrete ich klar die Interessen unserer Mandanten. Dabei muss ich zwar auch offen, transparent und objektiv bleiben, aber ich darf und muss klar Position beziehen.

Die tatsächliche Arbeit als Berater ähnelt aber in vielen Punkten der des Journalisten. Denn an erster Stelle steht auch für den Berater eine gründliche Recherche. Ich muss die Unterlagen des Mandanten sichten, über ihn zu recherchieren und binnen kürzester Zeit maximale Sachkompetenz aufbauen.

Worauf kommt es – nach Deinen Erfahrungen auf beiden Seiten des Schreibtisches –am meisten an, um ein optimales Ergebnis für den Mandanten zu erzielen?

Der Fokus ist immer darauf gerichtet, die juristische Strategie bestmöglich zu unterstützen. Eine schlüssige Geschichte, die eingänglich und gut nachvollziehbar erzählt werden kann, ist dafür entscheidend. Dazu analysieren und gewichtigen wir im Team die Materialen und Informationen des Mandanten aus medialer Perspektive. Ich bin ja noch neu bei Bernstein, daher ist dieser Eindruck noch frisch: Dass wir eigene Analysten im Haus haben, die unsere Mandatsarbeit in großer Schnelligkeit mit Zahlen und Daten unterstützen können, ist ein richtig gutes Asset. Die Daten werden so aufbereitet, dass sie schnell und unkompliziert zu verstehen sind. Aus Erfahrung weiß ich, dass solche zusätzlichen Dienstleistungen im Kampf um die immer knapper werdende Zeit der Journalisten den entscheidenden Vorteil bringen.

Du arbeitest bei uns ja viel im Bereich Litigation-PR. Welche typischen Situationen begegnen Dir da?

Grundsätzlich gibt es meist zwei Konstellationen. Entweder ist der Mandant in einer aktiven kommunikativen Situation, wenn er zum Beispiel Strafanzeige erstattet hat oder eine Klage einreicht, oder aber er steht auf der anderen Seite und sieht sich – oftmals sehr überraschend – schweren Vorwürfen ausgesetzt.

Welche Unterschiede siehst Du in der Herangehensweise?

Der Kläger oder derjenige, der eine Strafanzeige erstattet, hat den Vorteil des „First Mover.“ Er entscheidet, wann die Klage eingereicht und oftmals auch, wann eine Strafanzeige oder ein Ermittlungsverfahren publik werden.

Und wie gehst Du vor, wenn Du auf der anderen Seite steht?

Da sieht es natürlich anders aus: Zunächst ist Schnelligkeit entscheidend.

Responsivity…

Ja, Du kannst in einer solchen Situation nicht stundenlang überlegen und abwarten. Du musst agieren. Unerlässlich ist dann die Festlegung auf einen zentralen Kommunikator bzw. Sprecher. Diese sogenannte „one-voice-policy“ verhindert, dass von dem beklagten Unternehmen zum gleichen Sachverhalt unterschiedliche Inhalte kommuniziert werden. Man muss unter anderem entscheiden, ob der Litigation-PR-Berater auch als Pressesprecher für das Unternehmen tätig werden soll. Gerade bei mittelständischen Unternehmen mit einer vergleichsweise kleinen Pressestelle kann das eine erhebliche Erleichterung für Geschäftsführung und Management sein.

Und wie landen die Argumente des Mandanten am Ende des Tages in der Zeitung?

Auch hier gibt grundsätzlich auf zwei Wegen: Entweder ich spreche die Redaktionen aktiv an oder aber ich bekomme Anfragen von recherchierenden Journalisten. Wichtig ist: Die Geschichte muss dem richtigen Journalisten bei dem passenden Medium zum richtigen Zeitpunkt angeboten werden. Hier sind Erfahrungen und Kontakte in der Presselandschaft unerlässlich. Denn auch wenn ich den passenden Journalisten vielleicht nicht selbst kenne, jemand im großen Netzwerk der Bernstein Comms kennt ihn.

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